Dank schneller Internetverbindungen verdrängt Online-Fernsehen zunehmend andere …
Video on Demand
VoD - Filme und Serien online abrufenFinger weg von illegalen Portalen
In Deutschland sank die Zahl der klassischen Videotheken in zehn Jahren um mehr als 75 % auf weniger als tausend Geschäfte. Ihre Domäne haben sie – ebenso wie die Online Videotheken mit Datenträger-Versand – in ländlichen Räumen, wo die Daten nur tröpfchenweise über das Internet kommen. Einer Marktbeherrschung durch Streaming-Dienste sind aber auch rechtliche Grenzen gesetzt. Um einen Film legal online anbieten zu können, muss eine Erlaubnis des Rechteinhabers vorliegen. Was bis 2017 als rechtliche Grauzone galt, ist durch ein richtungsweisendes Urteil des Europäischen Gerichtshofs klar geregelt. Selbst wenn nur wenige Sekunden des Films zwischengespeichert werden, ist das eine Kopie im Sinn des Urheberrechts. Rechtswidrig handelt nicht nur derjenige, der die Filme bereitstellt und damit vervielfältigt. Wer sie von dubiosen Seiten abruft, macht sich strafbar und ist zum Schadensersatz verpflichtet. Zwar sind Abmahnkosten für Privatpersonen auf 150 Euro gedeckelt, aber bei zehn Filmen unterschiedlicher Rechteinhaber wird der Gratis-Stream zum sehr teuren Vergnügen.
Begrenzte Auswahl an Filmen und Serien
Jedes legale Streaming-Portal muss zunächst mit den Medienriesen über das Recht verhandeln, Filme und Serien im Stream anbieten zu dürfen. Ergänzt werden diese eingekauften Filmrechte um exklusiven Content, den es nirgends anders zu sehen gibt. Wer sich für Video on Demand interessiert, sollte sich vorab genau darüber informieren, ob seine Lieblingsfilme von dem jeweiligen Dienst überhaupt angeboten werden. Hat die Plattform beispielsweise keine Einigung mit Sony Pictures Entertainment über die Lizenzgebühren erzielt, werden deren Filme dort auch nicht zu streamen sein. Bei Amazon wird man keine Netflix Original Serien finden. Es kann auch durchaus passieren, dass Videos wieder aus den Diensten verschwinden. So vermarktet Disney seine Filme ab 2019 selbst, Abonnenten von Amazon und Netflix schauen in die Röhre. Zwar haben die Streaming-Dienste mit dem Angebot an Videos on Demand die Nase vorn – die Nutzerzahlen sind in den letzten Jahren explodiert. Aber vielleicht sind die milliardenschweren Deals mit Filmrechten zugleich eine Chance für die wenigen verbliebenen klassischen Videotheken vor Ort und im Internet. Sie kaufen Datenträger mit Verleihrechten und haben damit ein umfassendes Angebot quer über alle Unterhaltungskonzerne. Nur bei den Eigenproduktionen der Streamer, die gar nicht erst auf DVD erscheinen, werden sie das Nachsehen haben.