Was ist Streaming Video

Das ist Streaming Video

Bei Streaming werden Medien wie Songs oder Videos direkt abgespielt, ein vorheriger Download ist nicht erforderlich. Lehre.org Zunehmend wird das Medium des Internets nicht nur für die Publikation vorwiegend textbasierter Information verwendet, sondern auch für die Darstellung multimedialer Inhalte wie z. B. Musiktitel und Filme bis hin zu voll ausgestrahlten Hörfunkprogrammen oder Live-Übertragungen von Konzert- und Sportereignissen.

Zur Übertragung dieser Multimedia-Objekte über das Netz wird oft die Technologie des so genanntes Streaming eingesetzt.

Bei Streaming werden die Dateien während des Downloads aus dem Netz unmittelbar auf dem PC des Nutzers abgetastet. Im Gegensatz zum Herunterladen, bei dem die Dateien vor der Übertragung vollständig auf den PC transferiert werden müssen, kann die Übertragung beim Streaming nahezu unmittelbar erfolgen.

Damit sind Live-Übertragungen mit geringer zeitlicher Verzögerung möglich, weshalb Streaming auch als internetbasiertes Äquivalent zu konventionellem TV und Hörfunk gilt. Streaming Video ist die simultane Übertragung und Wiedergabe von Bilddaten, während Streaming Audiosignale sind. Die Oberbegriffe für beide Methoden sind Streaming-Medien, wobei die durch Streaming verteilten Anwendungen oder Dateien in der Regel als Live-Streams zu bezeichnen sind.

In der universitären Lehre sind Streaming-Methoden im Hinblick auf den Fernunterricht von besonderem Interesse. Auf diese Weise können ganze Lehrveranstaltungen im Streaming-Verfahren übermittelt und vom Lernenden ohne zeitliche Verzögerung überall mitverfolgt werden. Das Streaming muss zwischen Livestreaming, bei dem die gesendeten und empfangenen Dateien wirklich in Echtzeit (oder mit geringer zeitlicher Verzögerung durch Verarbeitung und Versand der Daten) und On-Demand-Streaming, bei dem die Dateien auf dem Datenserver verfügbar sind und dann auf Anforderung des Benutzers versendet werden, abgrenzen.

In beiden Fällen müssen die Ausgangsdaten zunächst für das Streaming im sogenannten Encoding verarbeitet werden, da vor allem Video große Mengen an Informationen erzeugt, die für die Übermittlung zu komprimieren sind. So erzeugt das digitale Videoformat bei einer Datenübertragungsrate von 25 Mbit/s fast 1 GB für fünf Filmminuten selbst bei schnellen Internet-ADSL2+-Verbindungen nicht genug.

Zusätzlich werden dem Datenmaterial während der Codierung Kontrollinformationen hinzugefügt, um eine ununterbrochene Verbindung zwischen den Servern und dem Kunden zu gewährleisten. Um den Stream abzurufen, wird ein Link, der auf die Streaming-Datei verweist, in eine Internet-Seite integriert. Zum Abspielen der Dateien braucht der Anwender jedoch eine geeignete Wiedergabesoftware wie den Windows Media Player, den Echtzeit-Player von Reals Networks oder den Apple QuickTime Player.

Der sogenannte Streaming-Server ist für das Streaming von entscheidender Wichtigkeit. Grundsätzlich können Sie auch auf einem Web-Server umfassende Multimediadateien zur Verfügung stellen, die dann aber in einem Zug auf den Anwender geladen werden, d.h. sie müssen vollständig geladen werden, bevor sie wiedergegeben werden können. Dies erfordert den Gebrauch eines besonderen Streaming-Servers, der spezielle Funktionen bietet:

Im Live-Streaming werden die Daten an die bestehende Internetverbindung angepaßt, in Realzeit verdichtet und ohne Pufferung auf der Platte an den Endbenutzer verschickt, was enorme Performance-Kapazitäten vom Streaming-Server erfordert. Dabei ist die Rechenleistung des Rechners deutlich niedriger, aber ausgedehnte Streaming-Archive benötigen sehr viel Platz - auch wenn bereits eine Kompression stattgefunden hat.

Eine funktionierende Streaming-Server erfordert daher eine gute Hardwareausstattung hinsichtlich Rechnerleistung (Live-Streaming) oder -Kapazität der Festplatte (On-Demand-Streaming) sowie entsprechender (Streaming)-Server-Software zum Verschlüsseln und Streaming der übermittelten Sendungen. Zu den bedeutendsten und am häufigsten eingesetzten Streaming-Softwareprodukten gehören Real Networks, Microsoft und Apple. In allen werden sowohl Serversoftware zum Verschlüsseln und Versenden von Streaming-Medien als auch Client-Software zur Abspielung angeboten (siehe Videoprogramme), die für den Anwender in der Regel kostenfrei sind.

Es werden jedoch verschiedene und nicht immer miteinander verträgliche Verfahren verwendet (siehe Video-Codecs). Einer der ersten Streaming-Versuche ist die beinahe sagenumwobene Kaffee-Maschine im Trojanischen Raum der Cambridge University: Im Zuge des New-Economy-Booms und dank der zunehmenden Zahl der Nutzer des WWW wurde die Streaming-Technologie Ende der 90er Jahre immer wichtiger, vor allem Online-Radios wurden immer mehr beliebt.

Streaming-Elemente sind dank steigender Bandbreiten und immer günstigeren Pauschalen mittlerweile Standard-Content von nahezu allen großen Content-Providern im Intranet. Wenn sich dieser Tendenz fortsetzt, wird das Netz dank Streaming-Video früher oder später zu einer ernsthaften Konkurrenzsituation für das herkömmliche TV.

Mehr zum Thema