Videothek Rostock

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Rostock am Ende einer Ära: Videobibliotheken verabschieden sich - OZ

Die Credits für Robert Grimms (47) Shop laufen bereits: Die Videothek am Friedhofsweg ist zu. Anstelle von Verleihfilmen hat Besitzer Grimm in den vergangenen Tagen seine 10.000 DVDs und Blue Rays vertrieben. Stammgäste nehmen die Möglichkeit wahr, sich zu verabschieden. So wie Frank Scholz aus der Reutershagener Stadt. Ein bis zwei Mal pro Woche kam er aus der Reutershagener Stadt, um Kinofilme ausleihen.

Ob er wissen wollte, ob ein gewisser Teil des Films für etwas gut ist oder nicht, hat er hier immer den passenden Tipp bekommen. Anstieg in EUR. Mehr und mehr Menschen, die in die Videothek gegangen sind. Letzten Monat hat Grimm einen echten Durchbruch erlitten. Und in dem verkaufsstarken Kalendermonat kam weniger Menschen in sein Geschäft als in dem schwächeren Sommermonat, in dem wegen der Feiertage nicht viel los ist.

Grimm weiss noch nicht, wie es für ihn weitergehen wird. Er lud am vergangenen Eröffnungstag, dem elften Tag, noch einmal alle ein. Danach versteigert er das restliche Werbemittel, wie den beinahe lebensgrossen Klonkrieger aus "Star Wars". In Rostock gibt es danach nur noch wenige: "KaWa's Filmverleih" in Ventitten Kleiner Riga-Passage und "World of Video" in der Goerdeler Straße in Rutershagen.

Laut dem Verband der Video- und Medienhändler gibt es in MV insgesamt nur 18 Videoläden. "Zu dieser Zeit gab es in jedem Bezirk mehrere Videotheken", erzählt Kathrin Waack (50). Es muss mehrere zehn davon in ganz Rostock gegeben haben. Der Inhaber von "KaWa's Filmladen", der bis vor wenigen Jahren noch "Movie Star" genannt wurde, war einer der ersten, der 1990 eine Videothek in Rostock eröffneten.

Zu dieser Zeit übergab sie statt Silberscheiben starke Video-Kassetten über die Theke. Geblieben ist Kathrin Waack. In der Vergangenheit erhielten Video-Stores neue DVDs zwei Monate früher als Einzelhändler, aber jetzt müssen sie zwei weitere Woche lang auf die neue DVD verzichten. "Wenn man einen solchen wirklich anschauen will, hat man ihn in der Regel schon gesehen", sagt der Videobibliothekar in Resignation.

Cathrin Waack ist entschlossen, durchzuhalten. Sie muss mehr als gewöhnliche Käufer für einen neuen Spielfilm bezahlen: Die aktuellen Kassenschlager in der Distributionsversion kosteten 25 EUR. Es ist nicht leicht, das ganze Land mit 1,50 EUR Mietpreis pro Tag zurückzubekommen. Das ist nicht leicht, wie man bei "World of Video" in Reuterschagen sagt.

Wie in jedem gutem Kinofilm gibt es ein Happy End.