Pay tv in Deutschland

Pay-TV in Deutschland

Pay-TV-Sender Sky Deutschland hat zum ersten Mal seit 2009 wieder Kunden verloren. 16.05.2018 - Diese Bilanzkennzahl soll ein Warnsignal für den Pay-TV-Sender Sky Deutschland sein: Im ersten Vierteljahr 2018 gingen rund dreißigtausend Teilnehmer verloren. Die Zahl der Teilnehmer ist seit 2009 von Vierteljahr zu Viertel angestiegen - bis Ende 2017 auf 5,191 Millionen.

Sky hatte zum Stichtag 30. September 2018 5,161 Millionen Satelliten. Dies zeigt sich in den vierteljährlichen Geschäftszahlen für den Zeitraum Jänner bis MÄrz 2018 des britischen Pay-TV-Konzerns Sky plc, zu dem Sky Deutschland seit 2014 zählt. Die Sky plc hat nun die Geschäftszahlen für das dritte Geschäftsquartal und die ersten neun Monaten des Jahres 2017/18 veröffentlicht.

Der Verantwortliche für den Konzern mit Hauptsitz in London wies darauf hin, dass die Zahl der Abonnenten von Sky Deutschland am Stichtag des Jahres 2018 um 231.000 gestiegen ist. Gegenwärtig ist der Umsatzrückgang nicht besonders signifikant, da diejenigen Abonnenten, die bereits geringe Umsätze für den Kanal erzielt hatten ("Low-Value-Kunden"), ihre Abos nicht erneuert hatten.

Bei den jetzt von Sky plc publizierten Bilanzkennzahlen wird die aktuelle Terminierungsrate bei Sky Deutschland nicht angegeben. Wie aus dem damals publizierten Halbjahresfinanzbericht ersichtlich, stieg dieser Anteil in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 merklich an. In der ersten Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2016/17 lag die Zustellungsquote noch bei 10,6 Prozent (erstes Semester 2015/16: 9,8 Prozent).

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2017/18 erwirtschaftete Sky Deutschland einen Jahresumsatz von 1,523 Milliarden Pfund oder 1,75 Milliarden Euro. Ungeachtet des Rückgangs der Abonnements im dritten Quartal stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr (Juli 2016 bis einschließlich März 2017) um 6 % auf 1,431 Milliarden Pfund (1,65 Milliarden Euro).

Das Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibung (EBITDA) betrug in den ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahrs 68 Millionen GBP (knapp 80 Millionen Euro). Sky Deutschland musste im Berichtszeitraum Juni 2017 bis April 2018 116 Millionen GBP (135 Millionen Euro) mehr für TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga zahlen als im gleichen Berichtszeitraum des Vorjahres, wie aus den jetzt vorliegenden Bilanzen hervorgeht.

Die Bundesligasaison 2017/18 markiert den Beginn der neuen vierjährigen Rechtefrist, in der die Bundesliga-Übertragungsrechte des Pay-TV-Senders im Durchschnitt 876 Millionen EUR pro Staffel ausmachten. In der vergangenen Bezugsperiode betrug der durchschnittliche Verkaufspreis für Sky 486 Millionen EUR. Sky kann seit Anfang 2017 nicht mehr alle Spiele der ersten Liga ausstrahlen.

Für Sky bedeutet dies, dass der Bahnhof in den nächsten Jahren unter ständigem Ertragsdruck steht, insbesondere durch die Akquisition von Neukunden. Zudem hat sich der Bahnhof zum Ziel gesetzt, die in jüngster Zeit stark gestiegene Kündigungsrate zu mindern. Sky wird ab Mitte 2018 die Sendungen der Champions League mit DAZN teilen.

Mit der neuen Sky Q-Plattform, die seit dem zweiten Mai für den deutschen Markt zur Verfügung steht, will der Pay-TV-Sender nun weitere Teilnehmer anlocken. Auch in Großbritannien wurde bereits im Nov. 2015 eine passende Sky-Abonnentenplattform ins Leben gerufen; Sky Italien bietet diesen Service seit Nov. 2017 an: "Der neue Sky ist für alle da, weil wir ihn aus den Kundenwünschen heraus geschaffen haben", freut sich Carsten Schmidt, CEO von Sky Deutschland.

"Bereits seit dem zweiten Mal können Teilnehmer mit einem Sky plus Pro Receiver (rund 1,3 Millionen Kunden) Sky Q ohne zusätzliche Kosten benutzen. Ab sofort können die anderen Teilnehmer zu Sky Q wechseln; auch neue Interessenten können das neue Abonnement mitbuchen. Einzelpakete sind jetzt billiger, das Bundesliga-Paket, dessen Regelpreis jetzt 39,99 EUR pro Monat liegt ( "plus 2,50 EUR"), ist dagegen verteuert.

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