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Der Film - Ein Oskar zweiter Güteklasse - Unternehmenskultur

"und pathetisch verzweifelt." Der Oscar wird von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences modernisiert. Als es um die Haarfarbe und das Sexualleben der Kandidaten und Preisträger sowie um die Haarfarbe und das Sexualleben der meisten Angehörigen der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ging, gab es noch schlechtere Worte, rassistische und sexistische zum Beispiel.

Seit Jahren versucht die American Film Academy, davon auszugehen, dass Dinge als gegeben vorausgesetzt werden können, z.B. dass eine Frauen einen großen Film machen können wie ein Mann, dass ein African American einen großen Superheld machen kann und dass jeder den gleichen Lohn für die gleichen Arbeiten erhalten sollte. Mit den Oscars erwirtschaftet die Filmschule 83% ihres jährlichen Umsatzes von 148 Mio. USD, so dass auch in Zukunft so viele Menschen wie möglich beteiligt sein sollten, damit das Einkommen gesichert bleiben kann.

Zum anderen soll die Dauer der Aktion in Zukunft weniger als drei Std. betragen, so dass die Gewinne in den Werbeunterbrechungen für einige Rubriken verliehen werden und später gemeinsam bekannt gemacht werden. Als drittes wird eine neue Rubrik vorgestellt, die aktuell ungenau als "Leistung im populären Film" bezeichnet wird - freigesetzt: ein Ehrenpreis für herausragende Leistungen im Mainstream-Kino.

Als " blöd, beschimpfend und pathetisch hoffnungslos " bezeichnet die "New York Times" die Massnahmen, deren Terminänderung nach wie vor am einfachsten zu verstehen ist, da sie die so genannte "Awards Season" kürzen könnte. Jeder, der in Los Angeles lebt und ein wenig mit der Unterhaltungsbranche zu tun hat, weiss, dass die Menschen von Nov. bis Feb. von Ehre zu Ehre keuchen und dass selbst Sterne, die selbst die unscheinbarsten Figuren im Wohnraum zeigen, sich ärgern, wenn sie sich die Hände schütteln und Kleider zeigen und bei den Preisverleihungen und anschliessenden Feiern anfeuern.

Die Verkürzung der Preisverleihung, die in diesem Jahr fast vier Std. dauerte ( "ohne den Transfer vom Rote Teppich"), hört sich auf den ersten Blick ebenfalls vernünftig an. Im Rahmen der GRAMY Awards der Musikbranche gibt es zwischen den Awards Performances von Künstlerinnen und Künstler, die sich auch mit gesellschaftsrelevanten Inhalten befassen, wie in diesem Jahr beispielsweise Kendrick Lamar, der als Rapperin arbeitet.

Mindestens gute Show-Einlagen, die den Siegerehrungsmarathon für die eingeladenen Besucher wie auch für die Zuschauer auf der ganzen Welt etwas lockerer machen. Aufgrund des Erfolges der Streaming-Portale mit ihrer Serie sind die Emmy Awards der TV-Branche das Ereignis, das für die Popkultur nahezu noch relevanter ist. Der Oscar ist glanzvoll, aber dafür auch steif. Kaum denkbar ist jedoch, dass die Glamourpreise für die verkürzte Aktion in Zukunft auf die Werbepassage übertragen werden.

Streikkandidaten sind mit größerer Wahrscheinlichkeit die Auszeichnungen für die besten Kurzspielfilme oder die so genannten Sekundärkategorien - also für diejenigen, die von der Auszeichnung eigentlich mehr profitiert als die Etablissementszene. Damit geht es inhaltlich in die neue Preisklasse der Blockbuster, die die New York Times-Filmkritikerin Manohla Dargis bereits als "dumm, beschimpfend und pathetisch verzweifelt" beschrieben hat.

Immer wieder stellte sich die entscheidende Fragestellung bei der Verleihung von Kunstpreisen: Was ist das überhaupt, ein guter Film? Wer entscheidet überhaupt, was ein guter Film ist? Sie hat sich immer gelobt, dass sie keine Hanebüchenen-Sektionen wie die MTV Film & TV Awards führt, die den besten Küsschen, den besten Kämpfer und den besten Schurken prämieren.

Auch wenn die in der Sparte wirtschaftlich erfolgreiche Spielfilme ausgezeichneten Arbeiten auch mit dem Titel "Bester Film" prämiert werden können, ist die Aussage fatal: Die immer noch wichtigste Filmschule der Weltgeschichte beansprucht, dass ein Superheldenfilm wie "Black Panther" - unter der Regie des Schwarzregisseurs Ryan Coogler und mit den Hauptdarstellern Chadwick Boseman, Michael B. Jordan und Lupita Nyong'o - eine so niedrige Chance hat, dass in absehbarer Zeit eine zusaetzliche spielfreie Kathegorie benötigt wird.

Der Wunsch der Academy of Motion Picture Arts and Sciences nach Veränderung. Natürlich ist sie nur daran interessiert, Prominente in schickster Kleidung zu präsentieren.