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Kino-Streaming"Das Ende des Films wird seit vielen Jahren vorhergesagt", sagt der US-Kinoexperte Jason Squire, der an der USC School of Cinematic Arts in Kalifornien lehrt. Aber die strömende Revolution tobt in Hollywood. Der US-Kinomarkt verzeichnete 2017 den niedrigsten Ticketverkauf seit 1992 Nur dank höherer Ticketpreise ging der Gesamtumsatz von 11,12 Mrd. USD an den Kassen nicht ein.
Das Studio setzt lieber auf die bewährten Franchisesysteme. "Filmemachen ist zu einem großen finanziellen Risiko geworden", sagt Jason Squire. US-Journalistin Sharon Waxman, Begründerin des Industrieportals "The Wrap", erinnerte kürzlich an das bevorstehende Ende der großen Ateliers. Bei den zukünftigen "Power Playern" handelt es sich um Platformen wie Netflix, Amazon, Apple und Google für den Branchenexperten.
Netflix Studio-Riesen wie Disney haben schon lange das Meer ausgegraben. In diesem Jahr will der Marktführer für Video-Streaming mit über 125 Mio. Usern rund acht Mia. in diesem Jahr investieren und bald die Hälfe der eigenen Contents bereitstellen. Darunter sind Reihen, Spielfilme, Dokumentationen und Comedy-Formate. Netflix, bekannt für selbst produzierte Reihen wie "House of Cards" oder "Stranger Things", ist inzwischen in mehr als 190 Länder erhältlich.
Hollywoodstars fusionieren mit Netflix & Co. Für den Streaming-Service verfasst Will Ferrell eine Eurovisionskomödie und wird auch selbst die Rolle des Hauptdarstellers einnehmen. Die Filmemacherin Nicole Kidman will mit ihrer Produktionsgesellschaft Blossom Film für Amazon Studios produzieren und produzieren. Das alte Hollywood greift mit eigenen Streaming-Diensten an. Ab 2019 will die Disney-Gruppe gegen Entgelt eigene Spielfilme ausschließlich im Internet vertreiben, darunter Inszenierungen der Pixar-Tochter gesellschaft, Marvel-Hits und "Star Wars"-Abenteuer.
Damit endet die frühere Zusammenarbeit mit Netflix. Das könnte mit Hilfe von Tricks wie Virtual-Reality-Stationen in Empfangshallen oder mit speziellen Veranstaltungen wie Live-Übertragungen von Sport- und Musikereignissen erreicht werden, meint Jason Squire. "Eines der aufregendsten Gebiete ist der eigene Online-Vertrieb für kleine Budgets", erläutert die Wissenschaftlerin.
Trotz der technischen Innovationen verlässt sich Netflix offensichtlich auf eine bewährte Marketingstrategie - große Plakate am Strassenrand. Der Jason Junker denkt, dass es ein cleverer Vorschlag ist. "Netflix will den Anschein erwecken, dass sie sich auf dem gleichen Niveau wie die Ateliers befinden", sagt Squire.