Es der Film 2016

Der Film 2016

Die Verleihung des 6. Österreichischen Filmpreises fand am 20. Januar 2016 statt.

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Mike Flanagan hat mit seinem Spiegelgrauen "Oculus"-Regisseur bereits beachtliche Fortschritte gemacht, jetzt gibt er mit "Hush" (DT: "Still") in Gestalt eines Home Invasion Thrillers ab. Sein Film stieß nach seiner Premiere auf dem SXSW Festival sofort auf das Medieninteresse, und Netflix erwarb auch die Rechte für die Exklusivsendung selbst. Grundsätzlich gibt es bereits viele solcher Kinofilme, also was macht "Hush" besonders?

Ebenso wie bei den Genre-Kollegen gibt es auch bei "Hush" nur eine Einstellung, auf der man sich endlich austoben kann. Aber der Film basiert auf einer schönen Vorstellung, die ihm eine spannende Facette verleiht: Aber auch darüber hinaus ist "Hush" spannend, denn zum Glück versteht es die Frau, mutig mit der Sache umzugehen und erleichtert es dem Therapeuten nicht - manchmal muss er auch auf der Hut sein, wenn sie hart gegenübersteht.

Weil "Hush" den Mörder zu Anfang sehr schnell ins Rollen gebracht hat, wird die Filmzeit auch für den Überlebenskampf verwendet, anstatt Zeit mit Kleinigkeiten zu verbringen, die den Betrachter nicht interessiert. Auch wenn " Hush " nie zu einer Orgie der Gewalt oder des sinnlosen Spritzens wird, entpuppen sich doch einige Szenen als ziemlich bösartig. Auch bei der Frau des Direktors, der Regisseurin Katharina Siegel ("Oculus"), ist "Hush" recht gut Besetzung, denn auch die Hauptspielerin kann sich mehr abheben als durch ihr hübsches Auftauchen.

Der Taubstummen spielt sie glaubwürdig und es ist ihr außerdem gelungen, Mitgefühl beim Publikum zu gewinnen, damit er sich nicht um ihr Los schert. Bei allen guten Charakteristika kann man natürlich immer noch sagen, dass "Hush" nicht besonders erfinderisch ist und viele bekannte Gerichte serviert.

Du kannst dich freuen, wenn die Umsetzung gut ist und der Film es gelingt, auf spannende Weise zu unterrichten. An dieser Stelle macht sich "Hush" eigentlich ganz gut, so dass es für Genrefreunde durchaus empfehlenswert ist.

The Political Film 2016 (Der Politikfilm 2016)

Daher geht der Förderpreis "Der Political Film der Friedrich-Ebert-Stiftung" 2016 an TADMOR von Monika Borgmann und Lokman Slim. Der TADMOR berichtet über die Erfahrung von 22 Mann, die in Syrien in eines der am meisten gefürchteten militärischen Gefängnisse des Assad-Regimes entführt wurden, das den Namen Tadmor trägt und nur einen einzigen Ziel hat: Weil das so ist, haben Monika Borgmann, Lokman Slim und die früheren Gefangenen eine ganz spezielle, clevere und couragierte Gestalt für ihren Film gefunden:

In Tadmor vor der Fotokamera ließen sie die Menschen die täglichen Horrorszenarien des Lebens selbst ausleben. Was nicht nur ungewohnt, sondern für manche auch seltsam klingt, entfaltet im Film TADMOR eine Macht und Dringlichkeit, die wenigstens wir als Juroren noch nie vorher im Film gesehen haben.

Aber TADMOR ist nicht nur eine Erzählung, die man nicht wirklich in Fotos festhalten kann. Mit TADMOR wird die Würde dieser 22 Männer und der vielen hundert Ermordeten wiederhergestellt. Durch das Ausspielen ihres eigenen Leidens und die Veröffentlichung vor einem breiteren Öffentlichkeit entkommen die früheren Gefangenen der Machtlosigkeit ihrer Jahre hinter Gitter.

Last but not least kommt TADMOR gerade zum rechten Zeitpunkt: Gerade jetzt, da die Völkergemeinschaft wieder einmal scheitert und wir alle von den Schreckensbildern in den Medien immer mehr abgestumpft werden, ist es von Bedeutung, dass wir eines nicht vergessen: TADMOR hat uns als Geschworene auferweckt.

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