Deutscher Streaming Dienst

Streaming Service Deutschland

Das gemeinsame Video-Internetportal Netflix führt seit einigen Jahren den Streit um die Sympathie des Zuhörers. Das Streaming-Portal ist ebenfalls im Herbst 2014 in den deutschen Markt eingetreten, und seitdem müssen sich insbesondere die lokalen TV-Sender dem harten Wettbewerb aus Kalifornien stellen. Das hat auch der frühere ProSieben-Chef Conrad Albert erkannt.

Ein deutsches Gegenmittel zum VoD-Riesen ist es, die Medienlandschaft zu durchbrechen. In der deutschen TV-Landschaft ist die Konkurenz mit der ausländischen Konkurrenzsituation schwierig. Seit die beiden Firmengründer Reed Hastings und Marc Randolph den Streaming-Giganten 1997 in das Abonnentenrennen geschickt haben, ist der Verkehrswert des Traditionsunternehmens unermesslich gestiegen.

Da Netflix auch in Deutschland um die Kundschaft wetteifert, ist es für die hier beheimateten TV-Sender schwerer geworden, sich gegen das fast unendlich gewachsene Angebot an Filmen und Serien und die Vorzüge des Streaming zu durchsetzen. Konrad Albert, bis vor zehn Tagen noch Leiter von ProSiebenSat.1-Interim, suchte deshalb schon lange nach einer passenden Streaming-Alternative, die es schaffte, neben dem in Los Gatos, Kalifornien, beheimateten Betrieb zu überleben und deutsche Kundschaft zufrieden zu stellen.

Das Wichtigste ist laut Albert die Kooperationsbereitschaft zwischen öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlichen Rundfunkanstalten (via DWDL). Der frühere ProSieben-Chef sagte dem Händelsblatt, angesichts der Wettbewerbssituation aus den USA seien "deutsche und europaeische Alternative zu Netflix, Amazon Prime oder Youtube" gefragt. Der ARD-Chef Ulrich Wilhelm hatte kürzlich eine solche Vorstellung vorgeschlagen, die aber bisher an den strikten Wettbewerbsvorschriften in Deutschland gescheitert ist.

Albert forderte daher neben der Etablierung einer Streaming-Plattform eine Revolution der medialen Ordnung in Deutschland. Netflix & Co. kann sich im Wettbewerb nur behaupten, wenn alle involvierten Parteien und auch die Großen der "Bewegtbildbranche" enger zusammenarbeiten. Es wird sich zeigen, ob eine Angriffe gegen Netflix wirklich zu einer stärkeren Kooperation zwischen den bedeutendsten Rundfunkanstalten Deutschlands führen wird.

Der Interims-Chef hatte jedoch mit seinen Anforderungen wenigstens den Versuch unternommen, eine Massnahme gegen die Unterdrückung des herkömmlichen Fernsehen durch Streaming-Portale einzuleiten - jedenfalls ein erster Versuch. Schließlich schlafen die Konkurrenten aus dem Ausland nicht.

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