Beste Streaming Serien

Allen diesen Serien gemein sind zwei Sachen, die bis vor wenigen Jahren noch nicht üblich waren: kräftige, kompliziert und oft unangenehme weibliche Figuren und vielschichtige weibliche Beziehungen. In ihrer neuen Reihe "Dietland" geht sie noch einen weiteren Weg. Die Verfilmung von Sarai Walkers gleichnamigem US-Bestseller sieht aus wie ein Kommentar zu #MeToo.

Ein übertriebenes, frauenfeindliches Phantom der Furcht - das die Reihe lustvoll lebt - und doch nur den Hintergrund ausmacht. Doch keine Sorge: Nicht das Ende des Menschen wird dahinter ausgeübt, sondern das Zusammengehörigkeitsgefühl der anderen. Nach Jahren des Frauenzeitschriftenkonsums kommt eine Autostunde "Dietland" wie eine Katarsis daher.

Sie ist so zornig, bitterlich witzig, ungewohnt und voller Charme, dass man wissen will, wohin die Geschichte von "Dietland" geht und ob sie am Ende etwas ganz Besonderes über den gesellschaftlichen Zustand der Frau zu berichten hat. Im Jahr 2011 wurde "Homeland" weniger als ein Jahr nach der Veröffentlichung des Originals "Hatufim - In the Hand of the Enemy" im TV in Israels Serienhaus lanciert.

Dies war so rasch, weil die Rechte an der Baureihe bereits vor ihrer Fertigstellung veräußert worden waren. Auch viele dieser Serien sind bei uns im Einsatz, auf kleinen Special-Interest-Kanälen wie RTL Crime, FOX und Arte. Erst allmählich offenbart sich uns Zuschauern, ob der Verdacht wahr ist, während die Reihe die Betrachter weiterhin raffiniert aufregt.

Jeder, ganz gleich wie harmlos, hat in dieser Show etwas zu verstecken oder zu verpassen. The Staircase " handelt von einem besonders dramatischen Vorfall, wie bereits die erste Episode der Dokumentationsserie zeigt: Im vergangenen Monat kam ein Notruf in Durhams Notfallzentrum in North Carolina: "The Staircase" ist sein Lebenswerk geworden, ein Vorfall, der ihn verfolgt und nie mehr losläßt.

Betrachtet man seine ausführliche und umfangreiche Dokumentierung, erkennt man rasch, warum: Im Verlauf der Gerichtsverfahren offenbart die US-Justiz ihre hässliche, unberechenbare Dimension, die seit "The Staircase" bereits in vielen True Crime-Serien thematisiert wird. Auch wenn die ersten Episoden beinahe 15 Jahre sind, ist diese genrebestimmende Dokumentationsreihe durchaus einen Besuch wert.

"Mit Sense8" entstand im Jahr 2015 eine der ersten originalen Netflix-Serien - mit einem globalen (und freilich etwas kitschigen) und der Netflix-Strategie entsprechend: Acht Menschen auf unterschiedlichen Erdteilen erkennen, dass sie vernetzt sind und ihre Ideen und Fertigkeiten über Zeit und Ort einbringen. Ungeachtet einer loyalen und passionierten Fanbasis und zahlreicher Auszeichnungen wurde die Reihe nach der zweiten Saison 2017 eingestellt, was zu Internetprotesten geführt hat.

Zwischen Nairobi, Seoul, Bombay und Berlin spielen sie auf der ganzen Erde - mit lokalen Größen wie Max Riemelt, Lars Eidinger und Sylvester Groth, originellen Klangsprachen und spannenden Locations. Schon das ist Anlass genug, der ambitionierten Serien-Idee eine Perspektive zu bieten. Die Wachowski-Schwestern ("Matrix") haben diese Märchengeschichte unter der Leitung von Tom Tykwer für viele Episoden erfunden - und auch die dazugehörige musikalische Untermalung beigetragen.

"Sense8 ist bei Netflix erhältlich.