Nach und nach ersetzt Fernsehen online den konventionellen Fernseher zu Hause. Streamingdienste wie …
Film Streaming Dienste test
Test der Film-Streaming-DiensteZuanuck, damals Studiochef von 20th Century Fox, war sich bereits 1946 einig, dass das Filmgeschäft nicht untergehen würde, sondern das Fernsehen: "Obwohl Zeanuck in seiner Fernsehprognose einen grundsätzlichen Fehler gemacht hat, lag er zumindest richtig, dass das Filmgeschäft nicht untergegangen wäre.
Stattdessen hatte uns Hollywood in den folgenden Dekaden zahllose beliebte Klassiker des Kinos beschert. Aber jetzt steht das Cinema vor seinem bisher größten Konkurrenten: dem Streaming. Alleine 2018 setzt Netflix acht Mrd. US-Dollar in eigene Produktion smittel ein, um über 120 Mio. Kunden zu begeistern. Amazon und Sky investieren auch mehrere Billionen Dollar und zeigen mit immer höherwertigeren Filmen, dass man nicht ins Theater gehen muss, um großartige Spielfilme zu machen.
Auch Hollywoods Reaktion? Wenn man sich die Abonnementnummern der Streaming-Dienste ansieht, sollte man meinen, dass die letze Stunde von Hollywood schon bald gekommen ist. In der Tat ist die Zahl der Kinobesucher in den vergangenen Jahren jedoch konstant geblieben. Sogar die schweizerische Gesellschaft, die nicht sehr kinofreudig ist, ist nicht wesentlich weniger ins Theater gegangen.
Der Zuschauerandrang in den vergangenen Jahren in den schweizerischen Kinos: Dass die Zuschauerzahl in den vergangenen Jahren trotz grosser Streaming-Angebote nicht gesunken ist, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Hollywood auf eine eingeschlagene Herangehensweise zurückgreift, die auch in anderen Industriezweigen bereits erfolgreich ist: Z. B. diese Videos hier: Mit einer klaren Taktik: Riskiere nichts, gehe auf der sicheren Seite vor.
Durch das Streaming, aber auch durch YouTube und Instagram kann sich kein Studio mehr das experimentelle Arbeiten erlauben. Filmfans haben dies längst kritisiert und Hollywood des schöpferischen Todes beschuldigt. Aber am Ende ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Antrieb für Hollywood und so ist nur ein voll besetzter Saal ein guter Saal. Der erste Film, der nicht auf einer Schablone aufbaut, belegt in der Rangliste der bisher gelungensten Kino-Filme aller Zeit nur den 37. Rang, "The Lion King" von 1994.
Ein Gewohnheitsgeschöpf ist der Mensch, im Film ist es nicht anders. Der erfolgreichste Film aller Zeiten: Durch Megablockbuster können sich die Lichtspielhäuser über Wasser halten, aber narrative Innovationen verlagern sich mehr und mehr in den Bereich der Streaming-Dienste. Filmemacher, die uns mit anspruchsvollen Erzählungen in Worten und Bildern verblüfft haben, haben in der neuen Wirklichkeit Hollywoods nichts zu suchen.
Jüngstes Beispiel ist der Filmemacher Martin Scorsese: Er hat zwar klassische Filme wie "Good Fellas" oder "Taxi Driver" geschossen, ist aber in Hollywood in jüngster Zeit auf gehörlose Ohren gestoßen. Das wirtschaftliche Restrisiko schien ihnen zu groß, vor allem, nachdem Scorseses letztes Filmprojekt "Silence" ein Reinfall war. Reinflix trat gern ein, versorgte den Alten mit einem gigantischen Etat von 140 Mio. und gab ihm völlige gestalterische Freiheiten.
Bei Netflix werden wir im Dez ember 2018 das Resultat von Netflix erwarten können. Woody Allen hat auch schon einen Film für einen Streaming-Service mit "Wonder Wheel" gemacht. Anscheinend haben Filmemacher außerhalb der Blockbuster-Vorlage bald nur noch eine Option, um mit einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis zu filmen: Streaming-Dienste.
Streaming-Services beginnen immer häufiger Marktnischen zu erschließen, die für Filmateliers zu risikobehaftet sind. Im Jahr 2017 erschien bei Netflix der Film "Bright", der den schweren Polizistenalltag mit der Phantasiewelt der Feen und Orks verknüpfte. Trotz der recht negativen Rezensionen war der Film bei der Zielpublik umgruppe ein absoluter Publikumserfolg. Einen großen Pluspunkt haben die Streaming-Dienste: Durch die riesige Anzahl an Benutzerdaten wissen sie ganz klar, was ihre Betrachter sich wünschen.
Hollywood ist inzwischen auf so universell verträgliche Gewebe wie möglich angewiesen, in der Erwartung, dass dann jemand ins Theater geht. Waehrend die Ateliers auf Sehnsucht wetten, bemuehen sich die Filmbetreiber, in den Wohnraeumen der Betrachter zu wetteifern. Das Streaming im Wohnraum sollte zu einem unangenehmen Filmereignis abgebaut werden, während der Besuch des Kinos zu einem echten Ereignis werden sollte.
Das moderne Filmschaffen von heute kann nicht mehr mit dem eigenen Wohnraum mithalten: Die Kinos werden vorerst sicherlich nicht wegfallen, sonst wäre die Besucherzahl in den vergangenen Jahren nicht so konstant gewesen. Kinobegeisterte werden sich auch in den kommenden Jahren wieder Filme im Licht des Lichtspielhauses anschauen. Auch alle, die ihre großen Stars wieder auf der Kinoleinwand erleben wollen, werden sich vom Film verzaubern hören.
Allerdings erhebt sich die Fragestellung, was geschieht, wenn die Erzeugung, deren Filmkunstklassiker von Netflix, Amazon und Co. hergestellt wurden, herangewachsen ist. Nebenbei bemerkt: Spielfilme, von denen man keine Neuauflage erwartet hätte: Er ist auch im Film, auch wenn wir ihn meist nur als CGI-Charakter sehen: